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01.03.2022 | 08:00 Uhr

Fokus Russland und Ukraine: Ausländische Bevölkerung in Deutschland

WIESBADEN (ots) -

* 1,3 % der ausländischen Bevölkerung in Deutschland hatten 2020 die ukrainische Staatsangehörigkeit, 2,2 % die russische

Rund 10,6 Millionen Ausländerinnen und Ausländer lebten Ende 2020 in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte somit gut jeder zehnte hierzulande lebende Mensch zum Stichtag 31.12.2020 keine deutsche Staatsbürgerschaft (12,7 %). Mit einem Anteil von 12,4 % an der ausländischen Bevölkerung insgesamt bildeten Türkinnen und Türken die größte Gruppe (1,3 Millionen Menschen). Dahinter folgten syrische (787 000 oder 7,4 %) und polnische (774 000, 7,3 %) Staatsangehörige.

Die gut 235 000 hierzulande lebenden Russinnen und Russen waren mit 2,2 % die neuntgrößte Gruppe unter der ausländischen Bevölkerung. Gut jeder hundertste Mensch mit ausländischer Staatsangehörigkeit war Ukrainerin oder Ukrainer (1,3 %) - insgesamt 135 000 ukrainische Staatsangehörige lebten Ende 2020 in Deutschland.

Ukrainische Bevölkerung hierzulande binnen zehn Jahren um 21 % gewachsen, russische um 33 %

Die Zahl der hierzulande lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer ist binnen zehn Jahren um 21 % gestiegen: Ende 2011 waren es noch 112 000 Menschen. Wie die ukrainische ist auch die russische Bevölkerung in Deutschland binnen zehn Jahren gewachsen: um 33 % gegenüber 2011. Damals lebten hierzulande noch 177 000 Menschen aus Russland.

Knapp 300 000 Menschen mit deutscher und russischer Staatsangehörigkeit

Zusätzlich zur erfassten ausländischen Bevölkerung besaßen laut Mikrozensus im Jahr 2020 rund 298 000 Menschen neben der deutschen Staatsangehörigkeit auch die russische. Zudem lebten 24 000 Menschen in Deutschland, die sowohl die deutsche als auch die ukrainische Staatsangehörigkeit besaßen.

2021 wieder mehr Zuzüge aus der Ukraine und aus Russland

Von Januar bis November 2021 sind rund 11 700 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland gezogen - 2 % mehr als im Gesamtjahr 2020. Im ersten Pandemiejahr hatte die Zahl der Zuzüge aus der Ukraine mit 11 400 noch um 26 % unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 gelegen. Nach geringeren Zuzugs-Zahlen in den Jahren 2006 bis 2013 war die Zahl der Zuzüge aus der Ukraine im Jahr 2014 deutlich gestiegen.

Von Januar bis November 2021 zogen knapp 15 900 Menschen von Russland nach Deutschland und damit bereits 21,5 % mehr als im Gesamtjahr 2020. Im ersten Corona-Jahr waren nur knapp 13 100 Menschen von Russland nach Deutschland gezogen - 38,6 % weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Weniger Zuzüge hatte es seit dem Bestehen der Russischen Föderation ab 25. Dezember 1991 nicht gegeben. Ein Grund für die höhere Zahl von Zuzügen in den 1990er und Anfang der 2000er Jahre dürfte sein, dass es damals zur Migration von Russlanddeutschen und sogenannten "jüdischen Kontingentflüchtlingen" aus der ehemaligen Sowjetunion in die Bundesrepublik kam.

Methodische Hinweise:

Die Daten zur ausländischen Bevölkerung in Deutschland stammen aus der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus. Personen mit mehreren Staatsangehörigkeiten werden in der Bevölkerungsfortschreibung gemäß ihrer maßgeblichen Staatsangehörigkeit gezählt, die nach der Priorisierung "Deutsch vor EU vor nicht-EU" festgelegt wird. Personen, die die russische oder ukrainische Staatsangehörigkeit neben der deutschen oder einer EU-Staatsangehörigkeit besitzen, sind demnach nicht unter den russischen bzw. ukrainischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern erfasst.

Die gleiche Methode gilt für die Daten der Wanderungsstatistik.

Die Daten Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft stammen aus dem Mikrozensus. Im Mikrozensus ist davon auszugehen, dass die Befragten nicht immer ihre zusätzliche ausländische Staatsangehörigkeit angeben. Der Zensus 2011 ermittelt im Vergleich dazu eine höhere Anzahl an Doppelstaatlern. Da die Melderegister nicht immer aktuell sind, sind die Zahlen des Zensus vermutlich überhöht. Daher dürfte die korrekte Zahl zwischen der des Mikrozensus und des Zensus liegen.

Der Mikrozensus wurde 2020 neu gestaltet. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus 2020 sind auf der eigens eingerichteten Themenseite verfügbar.

Bei den Daten der Wanderungen für Januar bis einschließlich November 2021 handelt es sich um vorläufige Ergebnisse. In der Wanderungsstatistik werden Zu- und Fortzüge von Personen dargestellt, die nach den melderechtlichen Regelungen bei den zuständigen Meldebehörden an- beziehungsweise abgemeldet wurden. Wanderungsmotive werden nicht in der Statistik erfasst.

Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kann es ab Mitte März 2020 aufgrund von Einschränkungen im Publikumsverkehr von Meldebehörden oder verlängerten Fristen zur An- und Abmeldung zu einer zeitlich verzögerten Erfassung von Wanderungsfällen in der Statistik kommen. Dieser Nachholeffekt kann sich je nach regionalen Einschränkungen oder Regelungen unterscheiden und sich auch auf die Jahresergebnisse von 2020/2021 auswirken.

Weitere Informationen:

In unseren Länderprofilen zu Russland, der Ukraine und Belarus werden Daten aus internationalen amtlichen Quellen grafisch dargestellt und geben einen Überblick über die wirtschaftliche und soziale Lage des jeweiligen Landes.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Pressestelle,

Telefon: +49 611 75 3444,

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
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